Pfarrkirche St. Johannes Baptist,
1948 fasste Stadtpfarrer Dr. Alfons Müller den
Entschluss, die alte Krippe mit ihren Gipsfiguren durch ein Werk des Saulgauer Bildhauers Alfons Scheck zu ersetzen. Er
wollte damit in der bitteren Zeit nach dem Krieg ein Zeichen der Hoffnung geben, das in der Geburt des Gottessohnes
begründet ist. Zum Weihnachtsfest 1948 waren nur der Stall und die heilige Familie aufgestellt. Bis 1953 kamen die
weiteren Figuren dazu, die mit Spenden der Bürger finanziert werden konnten. Die heilige Familie fand Unterkunft in
einem verfallenen
Haus, Zeichen für die Heimatlosigkeit vieler Menschen nach dem Krieg. Der Engelschor in der Glorie mit Gottvater stimmt
zur Ehre des göttlichen Kindes den Jubel an. Der Hirte mit
der Sackpfeife stimmt in die himmlische Musik ein. Die Schafe und Lämmer sind die Attribute des Kirchenpatrons Johannes
des Täufers, vor allem aber das Symbol Christi selbst. Christus
ist das Opferlamm und der gute Hirte seiner Herde. Die Krippe ist das sichtbare Bild, dass Gott in der Person des
Kindes zur Welt kam, und die Welt, symbolhaft dargestellt in den
Gestalten der Hirten und Könige, kommt zu Gott.
W.Selg