Die Inzigkofer Weihnachtskrippe

 Durch das Sammeln wertvoller Informationen bei Krippen- und Informationsfahrten, bei Vorträgen und das Studium einschlägiger Literatur entstand allmählich eine Vorstellung darüber, wie eine neu zu schaffende Weihnachtskrippe in der Klosterkirche Inzigkofen aussehen könnte. Weit mehr Kopfzerbrechen bereitete, wie die Krippenfiguren beschaffen sein sollten und vor allem, ob und wie sie bekleidet werden. Ein wichtiger Gesichtspunkt war, dass die gesamte Weihnachtskrippe in Anlehnung an barocke Vorbilder in der Tradition der Krippenkunst des ehemaligen Frauenklosters Inzigkofen geschaffen werden sollte (Hettinger Krippe, Lutzsche Krippe Sigmaringen). Für die Weihnachtskrippe erstellte Restaurator Franz X. Heinzler aus Inzigkofen ein Modell mit einer Schlossruine in Anlehnung historischer Vorbilder, in barocker Weise. Als Hintergrundbild ist die heimische Landschaft vorgesehen. Da das Modell sehr gut mit unserer spätbarocken Kirche harmonierte, fiel es der Jahreshauptversammlung am 18. 04. 1997 nicht schwer, dem Bau der Weihnachtskrippe nach dieser Vorlage zuzustimmen.

 So konnte im Sommer 1997 mit dem Krippenaufbau begonnen werden. Für die fachgerechte Lösung der konstruktiven Probleme war es von besonderem Vorteil, dass der zweite Vorsitzende des Vereins, Hans Keutmann, als Schreinermeister seine Fachkenntnisse mit Rat und Tat einbrachte. Er und der Vorsitzende arbeiteten nun regelmäßig an der Krippenanlage in der Krippenbauwerkstatt im Schloß Inzigkofen.

 Hans Keutmann war für die Schreinerarbeiten zuständig, wobei kein Nagel, keine Schraube verwendet wurden, stilecht wurde alles Holz verdübelt. Der Vorsitzende Erwin Pfeifer führte die Schnitzarbeiten aus und bewährte sich auch als Hobby-Kunstschlosser bei der Herstellung von Balkonbrüstungen und Treppengeländern.

 Am 1. Advent 1998 lud der Krippenverein Inzigkofen die Bevölkerung zu einem Tag der offenen Tür in die Krippenbauwerkstatt ein, was von über 200 Besuchern dankbar angenommen wurde. Sie brachten ihre Überraschung über die Schönheit und Pracht der Krippenanlage wie auch der ausgestellten Krippenfiguren deutlich zum Ausdruck.

 Die Beschlussfassung über Art und Gestaltung der Krippenfiguren gestaltete sich nicht ganz einfach, obwohl man sich über die Grundanforderungen nach entsprechenden Besichtigungen, Informationsfahrten und Beratungen recht bald einig wurde.

 Die Krippenfiguren sollten 30 – 34 cm groß werden, Köpfe und Gliedmaßen holzgeschnitzt sein und bekleidet werden. Schließlich wurde ein eigenes Gremium zur Entscheidung über die Krippenfiguren gebildet, dessen Beschlüsse jeweils durch die Jahresversammlung des Vereins bestätigt wurden. Muster verschiedener Hersteller wurden eingeholt, begutachtet, in Qualität und Preis verglichen. Und so wurden die Aufträge vergeben.

 Die Tierfiguren fertigte ein Bildhauer aus Oberammergau. Für die Krippenfiguren wurden die Köpfe und Gliedmaßen von einem Bildhauer in Reicholzried, Allgäu, geschnitzt. Erwin Pfeifer fertigte speziell dafür, die Figurenkörper mit beweglichen Gliedmaßen an. Die Fassung sämtlicher Figuren fertigte Franz X. Heinzler. Die Bekleidung der Krippenfiguren übernahm Sieglinde Rau aus Ravensburg. in Anlehnung historischer barocker Vorbilder.

 Die Aufstellung des Ensembles als Gesamtkunstwerk konnte von der Öffentlichkeit erstmals bei der Krippenausstellung im Bürgersaal des neuen Rathauses vom 26. November bis zum 10. Dezember 2000  bewundert werden.

Die Krippe ist  während der Weihnachtszeit in der Klosterkirche Inzigkofen mit drei Szenenbildern zu sehen : Herbergssuche zum 3. Advent, das Geburtsgeschehen mit Hirtenfeld zu Weihnachten und zum Dreikönigsfest der Besuch der 3 Könige.

Krippenführungen werden nach Voranmeldung durchgeführt.
 
   
 
 www.krippenverein-inzigkofen.de